EINE ZEITREISE VON 1984 BIS HEUTE

1984

Als alles begann und eine Reise mein Leben veränderte.
Mit einer Yamaha 600 Tenere geht es 20.000 km rund ums Mittelmeer. Reiseplanung ist noch ein Fremdwort für mich. Wie kann man nur auf die Idee kommen im Juli nach Tamanrasset in die Zentralsahara zu fahren. Trotzdem war ich offensichtlich nicht begeistert, nach 4 Monaten wieder in der Heimat zu sein.

1986

Job kündigen, Wohnung aufgeben und das Auto verkaufen.
Dafür gibt es eine neue Suzuki DR 600. Ein riesiger 45 Liter Tank wird montiert und man glaubt gar nicht wieviel Gepäck auf so einem Motorrad Platz hat. Eigentlich ist das Bike unfahrbar. Aber das stört mich nicht wirklich, mein Ziel ist Australien. Zuerst geht es wieder nach Afrika. Die Sahara wird durchquert. Von Djanet nach Tam ohne GPS nur mit Kompass und Karte. Ein völlig überladenes Bike und mangelnde Fahrkünste führen zu einem Überschlag. Heckrahmen gebrochen, Boxen verbeult aber mir ist nichts passiert. Es geht weiter durch Zentralafrika und Zaire. Nach 5 Monaten ist dann Kenia erreicht

1987

Mit Aeroflot geht es von Nairobi nach Bangkok und dann über Malaysia in die Inselwelt Indonesiens.
In Australien nimmt Renate erstmals am Sozius Platz. Zu zweit auf der abgeschnittenen Sitzbank, eingezwängt zwischen Tank und Alukiste, 3000 km durch Australien fahren. Ob das funktioniert? Renate war sich offensichtlich auch nicht sicher und hat vorab keinen Schilling in eine Motorradkleidung investiert.
Aber frisch verliebt und um einige Kilos schlanker als heute fahren wir am Ayers Rock vorbei und ich erreiche nach 13 Monaten und 45.000 km Brisbane.
Hier wird die Suzuki für den Heimtransport vorbereitet. Die verbeulten Alukisten hat Andi, ein Freund aus Ramingstein der nach Australien ausgewandert ist, noch heute in seiner Garage stehen.

1988

Mein Konto ist durch die 13 Monatige Reise völlig geplündert und so sind neue Fernreisepläne mal auf unbestimmte Zeit verschoben. Aber es gibt ja auch in Europa einige lohnenswerte Ziele. Der Mt. Chaberton an der Grenze zwischen Italien und Frankreich ist eines davon. Auf 3136 m wurde von der Italienischen Armee eine Befestigungsanlage errichtet, die über eine 14 km lange Militärstraße zu erreichen ist. Bis zum Cole de Chaberton geht es ohne größere Probleme. Das letzte Stück Richtung Gipfel hat es aber dann in sich. Nur mehr ein schmaler Pfad führt zum Gipfel. Gemeinsam mit meinem Bruder Gerhard erreiche ich an einem traumhaften Herbsttag den Gipfel des Chaberton, den Mt. Everest der Endurofahrer.

1990

Auf der Suzuki wird ein etwas kleinerer 35 Liter Tank montiert und das Bike nach Caracas geflogen. Im Süden von Venezuela endet rasch die Asphaltstraße. Auf Urwaldpisten geht es quer durch das Amazonasgebiet. Im Grenzgebiet von Brasilien und Peru wird es dann besonders schlimm. Die Piste wird immer schlammiger und mangels Brücken müssen die Flüsse mit dem Kanu überquert werden. Für eine Strecke von 400 km brauche ich ganze 5 Tage. In den Anden angekommen, habe ich als begeisterter Schifahrer in Bolivien ein ganz besonderes Ziel. Chacaltaya, ist das höchst gelegen Schigebiet der Erde. Die Bergstation liegt auf unglaublichen 5.395 m. Man hat hier eine gute Methode gegen Schwarzfahrer entwickelt. Erst mit Kauf der Tageskarte bekommt man den Liftbügel ausgehändigt.

1993

Die DR 600 kommt, mit 80.000 km am Tacho, in den verdienten Ruhestand. Mit einer DR 650 geht es nach Ostafrika. Addis Abeba ist der Ausgangspunkt. Der Krieg am Horn von Afrika ist zu Ende und es ist erstmals nach Jahrzehnten wieder möglich nach Eritrea einzureisen. Ich erreiche Massawa, eine vom Krieg zerstörten Hafenstadt am roten Meer. Durch Äthiopien geht es nach Kenia und Uganda. Die Besteigung des Ruwenzoris ist das absolute Highlight der Reise. 7 Tage dauert die Tour. Gummistiefel und Regenmantel sind das wichtigstes Utensil. Auf 4.500 m werden dann die Steigeisen angelegt und ein paar Stunden später stehe ich am Margherita Peak, mit 5.109 m dem dritthöchste Berg Afrikas. Zu Fuß geht es über die Grenze nach Zaire. Im Virunga Nationpark schauen wir einem mächtigen Berggorilla in die Augen.


1996

Es dauert 3 Tage bis der Kampf mit dem Indischen Zoll gewonnen ist. Von Dehli aus geht es nach Pakistan. Auf der schmalen Piste über den Barbusa Pass ist die Reise fast frühzeitig zu Ende. Eine kurze Unachtsamkeit hätte fatale Folgen haben können. Die Suzuki bleibt aber bevor sie in den Fluss stürzt, an einem Strauch hängen und wird mit Hilfe der Pakistanis wieder auf die Piste gezogen. Etwas vorsichtiger fahre ich nun weiter Richtung Norden. Am Kunjirap-Pass ist an der Chinesischen Grenze aber Schluss. Eine Einreise mit dem Motorrad ist noch nicht möglich. Zu Fuß geht es über den 62 km langen Baltoro Gletscher nach Concordia, ins Herzen des Karakorums. Am Fuße von K2 und weiteren drei Achttausendern wird das Zelt aufgeschlagen. Zurück in Indien geht es in Ladakh zuerst auf den Khardung La, bevor ich mich mit Renate am Sozius ins Verkehrschaos Indiens stürze.
Den Spruch
- If looking for survival, do not believe in fast arrival – sollte man sich nicht nur auf Indiens Straßen zu Herzen nehmen.
Er passt auch sehr gut zu unserer aktuellen Situation.

1999

Meine erste KTM, eine 620 Adventure wird für die Saharadurchquerung vorbereitet. Touratech Koffer und ein GPS werden montiert.
Kein Vergleich zu meinen bisherigen Reisen. Viel weniger Gepäck und ein um Klassen besseres Fahrwerk. Da macht es richtig Spaß zu den Mandara Seen zu fahren. Im Süden von Libyen gibt es schlechte Nachrichten. Die Piste ins Tibestigebirge ist frisch vermint worden. Es ist nicht möglich in den Tschad weiter zu reisen. Als Alternative geht nur die Strecke von Ghat nach Djanet in Algerien und über Tamanrasset in den Süden. Auch in Algerien ist die Situation bereits angespannt. 4 Tage warte ich in Djanet auf andere Reisende, aber es kommt niemand. Völlig alleine mach ich mich durch eine menschenleere Wüste auf den Weg . Nach 550 sandigen und steinigen Kilometern stehe ich 2 Tage später am Assekrem Pass, und erlebe den geilsten Sonnenuntergang meines Lebens.

„Man muss die Einsamkeit genießen damit die Freiheit nicht zur Qual wird
In Niamey nimmt dann Renate wieder am Sozius Platz. Auf abenteuerlichen Wegen durchqueren wir das Nigerbinnendelta und erreichen die legendäre Handelsstadt Timbuktu.

2002

Einmal mehr wird der Job gekündigt. Nur dieses Mal gibt es für mich kein Zurück ins Ingenieurbüro und Renate wird in Zukunft den Zahnarzt nur mehr als Patientin besuchen. Motorradfahren ist nicht mehr Hobby sondern Beruf. Wobei nicht das Motorradfahren direkt, das können andere viel besser. Aber von nun werden wir versuchen, von unseren Reisereportagen zu leben. Mit einer nagelneuen KTM 640 Adventure geht es Richtung Osten. Entlang der Seidenstraße erreichen wir nach 3 Monaten Kaschgar in China. Es geht aber nicht auf dem direkten Weg nach Peking, sondern wir machen einen Abstecher aufs Dach der Welt, nach Tibet. Wir umrunden den heiligen Berg Tibets, den Kailash. Am 5.650 m hohen Dölma La-Pass hängen wir gemeinsam mit tausenden Buddhistischen Pilgern unsere Gebetsfahnen auf. Der Dölma La-Pass steht für den Übergang in ein neues Leben. Er fordert dazu auf, hier nicht stehen zu bleiben und zurückzublicken, sondern weiterzugehen. In die Zukunft und in einen neuen Lebensabschnitt.

2004

Hätte mir nie gedacht, dass ich mal als Guide bei einer geführten Tour dabei bin. Aber das Angebot von Sigi Mayer, eine Tour nach Tibet zu begleiten, kann ich nicht ablehnen. Zuerst geht es mit meinem neuen Bike, einer 950 Adventure S einem richtigen Monster, in den Bhutan. Hier sind Renate und ich eine riesen Attraktion, so ein Bike habe die noch nie gesehen. Von Kathmandu aus geht es mit sieben 640 Adventure im Schlepptau aufs Dach der Welt. In drei Wochen fahren wir zuerst in den Westen zum Kailash und natürlich darf auch ein Abstecher zum Mt. Everest Base Camp nicht fehlen. Obwohl es Spaß gemacht hat mit den Jungs unterwegs zu sein, es wird mein einziger Auftritt als Guide bleiben.

2005

Mein Plan von Kairo nach Kapstadt zu fahren scheitert schon fast am Flughafen in Kairo. Die eingeschlagene Fahrgestellnummer an meiner KTM stimmt nicht mit dem Zulassungsschein überein. Die Nummer wurde von der Versicherung falsch eingetragen. Ein einsichtiger Zollbeamter und 100 $ ermöglichen es doch noch, dass ich meine Reise starten kann und die Adventure 950 S nicht auf Nimmerwiedersehen in einem Ägyptischen Zollager verschwindet. Durch den Sudan geht es in mein Lieblingsland in Afrika, nach Äthiopien. Renate kommt mit der Bergausrüstung im Gepäck nach Arusha in Tansania nach. Über die Machame Route besteigen wir den höchsten Berg Afrikas, den Kilimanjaro. In die Nationalparks in Ost und Südafrika dürfen wir mit dem Bike nicht hinein fahren. Aber wilde Tiere gibt es auch außerhalb. Im Kaokoveld im Norden Namibias erleben wir noch einmal ursprüngliches Afrika, bevor wir nach 5 Monaten und 28.000 km Kapstadt erreichen.

2006

Von Kolumbien nach Feuerland steht auf dem Reiseplan. Man kann natürlich die Strecke gemütlich auf der Panamericana dahin cruisen. Aber richtig spannend wird es abseits davon. Der aktive Vulkan Tungurahua ist ein geniales Offroadgebiet. Habe nur nicht damit gerechnet, in einer Pyroklastischen Lawine stecken zu bleiben. In wenigen Stunden ist die zähe Masse hart wie Beton. Beim verzweifelten Rettungsversuch habe ich meine Kupplung völlig ruiniert. Der KTM Händler in Cuenca hat aber Ersatz dafür lagernd! Von Santa Teresa aus besuchen wir natürlich auch Machu Picchu. Aber der Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes ist der Uturunku. Im Hochland von Bolivien kämpfe ich mich auf 5.796 m hinauf, bevor ich im tiefen Schotter stecken bleibe. Entlang der Carretera Austral und durch den Torres del Paine geht es weiter nach Feuerland. Nach 22.000 km haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Es sind aber immer noch 6.000 km bis nach Rio de Janeiro, unserem Endziel.

2007

Auf meiner Tour von Kairo nach Kapstadt habe ich in Addis Abeba Flavio getroffen und er sagte 2005 zu mir. Ich sollte ihn doch wieder mal besuchen, er organisiere Motorradtouren in Äthiopien und in Ostafrika. Mit 4 Freunden starte ich nun eine Tour der anderen Art. Es sind ist keine Reportage und kein Bericht geplant. Meine 990 Adventure bleibt zu Hause. Ich fahre mit einem seiner Mietmotorräder, einer 525 EXC und ohne Gepäck. Flavio hat etwas Besonderes für uns ausgesucht. Durch völlige Wildnis, abseits aller Straßen und Pisten geht es in den Süden Äthiopiens und über die Bale Mountains zurück nach Addis. Es ist sicher nicht die letzte Reise mit Flavio!
http://www.africaridingadventures.com/

2008

Entlang der Transamazônica geht es von Belem bis zur Quelle des Amazonas. Starke Regenfälle verwandeln die anfangs gute Piste in ein riesiges Schlammloch. LKWs bleiben stecken und müssen warten bis der Schlamm wieder auftrocknet. Und die Fahrer können überhaupt nicht verstehen was ich hier mache. In ihren Augen muss man völlig verrückt sein, um freiwillig und dazu noch allein mit dem Motorrad, diese Höllenstrecke zu befahren.
6 Wochen später erreichen wir in den Peruanischen Anden auf 5184 m Höhe die Quelle des Rio Apurímac. Frisches, glasklares Amazonasquellwasser zu trinken ist ein sehr exklusives Vergnügen, das man sich auch mit viel Geld nicht kaufen kann. Man muss schon mit einer KTM Adventure hier hin fahren. Flussabwärts geht es dann ab Pucallpa mit Schiffen über Iquitos und Manus zurück nach Belem. Eine spezielle Genehmigung der FUNAI ermöglicht es uns zum Schluss der Reise nach Kikretum zu fliegen, und am großen Namensgebungsfest der Kayapo teilzunehmen.

2010

In den kommenden 5 Monaten werden wir 11 Zeitzonen durchqueren. Ein 45 Liter Tank wird auf die 990 Adventure R montiert. Unser Ziel Magadan, liegt im äußersten Nordosten Sibiriens. In Turkmenistan erreiche ich im Herzen der Karakum-Wüste als erster Motorradreisender Damla. Alle anderen sind bisher an der Hitze und den Sanddünen gescheitert. Die Einheimischen Biker mit ihren ISH Motorrädern haben damit kein Problem. Quer durch Tadschikistan und die Mongolei erreichen wir den Baikalsee. Von Ust Kut nach Lensk geht es 1000 km nur mehr mit dem Schiff weiter. Straßen gibt es hier keine mehr. Auf der Vilyuski Route geht es nach Jakutsk, der kältesten Großstadt weltweit. Entlang der legendären „Road of Bones“ fahren wir weiter Richtung Osten, bis wir nach 27.000 km Magadan erreichen. Am Ochotskischen Meer endet die Straße. Nach Kamtschatka geht es nur mehr mit dem Flugzeug. Zu Fuß geht es auf den Vulkan Mutnovsky. Hier inmitten von Gletscherabbrüchen, schwefelgelben Fumarolen und heißen Wasserfontänen haben wir nun wirklich das Gefühl, am Ende der Welt angekommen zu sein.

2011

In Afrika hat sich das Reisen verändert. Die Infrastruktur wurde rasant verbessert. Viele der Hauptstraßen sind asphaltiert. Man muss das Abenteuer nun schon suchen. Von Mombasa aus geht es an der Ostseite des Turkana Sees nach Äthiopien. Die 600 sandigen und steinigen Kilometer von Maralal nach Omorate sind eine echte Herausforderung. In Äthiopien angekommen wird der Omo überquert und auf der Westseite geht es in das Gebiet der Surma. Nach einem kurzen Abstecher zu den monolithischen Felskirchen von Lalibela, geht es hinab in die unwirtliche Danikil Wüste. Die Salzpfannen von Ass Ale liegen 120 Meter unter dem Meeresspiegel und sind damit der tiefste Punkt Afrikas. Es ist bereits finster als wir uns auf den rund 10 km langen Aufstieg zum Gipfel des Erta Ale machen. In der Caldera können wir einen Blick ins Innere der Erde werfen. Gebannt stehe ich vor einem Naturschauspiel, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Aber wir müssen in Äthiopien auch erfahren, wie nahe Freud und Leid beieinander liegen. Hier am Erta Ale wurden 4 Tage später 5 Touristen erschossen.

2012

Ein Vorserienmodell der KTM 1190 Adventure R steht in meiner Garage und wird für eine neue Reise vorbereitet. Ausgangspunkt ist einmal mehr Addis Abeba. Hier gibt es eine Botschaft des Südsudan. Problemlos bekomme ich das Visum für den jüngsten Staat der Erde. Auf der Ostseite des Turkana Sees geht es nach Nordkenia und weiter nach Torit im Südsudan. Ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg hat seine Spuren hinterlassen. Panzer rosten am Straßenrand vor sich hin, aber in Juba prägen nagelneue Toyota Landcruiser unzählige Hilfsorganisationen das Straßenbild. Millionen von Hilfsgeldern haben aber nichts gebracht. Der Sudsudan gilt heute als gescheiterter Staat. Mit der 100 Jahre alten MV Liemba, einem der ältesten im Dienst stehenden Passagierschiffes der Welt, geht es auf dem Tanganjika See in den Süden von Tansania. Über die erst vor drei Jahren eröffnete ,,Ponte da Unidade‘‘ und schlammige Pisten führt die Reise weiter nach Mosambik. Die Mosambikaner nennen ihre nördlichste Provinz Niassa eigentlich nur ,,fin del mundo“. Und das bedeutet „Ende der Welt“.

2013

In Antananarivo angekommen gibt es schlechte Nachrichten, unsere KTM ist noch immer nicht durch den Zoll. Ich habe sie schon vor Wochen per Luftfracht auf den Weg geschickt. Aber ein Motorrad temporär nach Madagaskar importieren ist eine langwierige Prozedur. Es wird noch 2 Tage dauern bis wir starten können. Nach Morondava fahren wir auf einer guten Asphaltstraße, einziges Problem sind die unaussprechlichen Ortsnamen wie „Ambohimahasoan Imerina“ um nur ein Beispiel zu nennen. In Morondava, ist es vorbei mit asphaltierten Straßen. Offiziell ist die Piste nach Belo Sur Mer gesperrt. Die Flüsse sind noch zu hoch. Aber offiziell gesperrt gilt natürlich nicht für Joe Pichler und seine KTM. Obwohl es sind schon recht nasse 100 km Richtung Süden, hart an der Grenze des Machbaren. Aber dafür gibt es in Belo Sur Mer unberührte Natur, glasklares Wasser, und bei Philippe im Le Dauphin ein kühles Bier und köstliche Meerestiere. Mit Toliara erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Madagaskar-Reise. Auf einer gut ausgebauten Asphaltstraße geht es zurück nach Antananarivo.

2014

INDIEN - lockende Ferne, von Max Reisch. Wie oft habe ich dieses Buch gelesen, bis ich mich endlich selbst auf den Weg mache. Vor der Abfahrt, haben wir die Ehre im Museum von Peter Reisch auf der legendären Indien-Puch Platz zu nehmen. Natürlich fahren Renate und ich nicht mit der originalen Puch aus dem Jahre 1933. Auf meiner afrikaerprobten KTM 1190 Adventure R geht es Richtung Osten. In der Dasht e Lut, Irans größter Wüste, sind eine enorme Hitze und atemberaubende Kulissen unser Begleiter. In Kirgisistan wird das Zelt am Fuße des Pik Lenin im Pamir Gebirge aufgebaut. Über den Karakorum Highway geht es nach Pakistan und weiter nach Indien. In Ladakh befahren wir die höchsten Passstraßen der Erde. Durch ein unvorstellbares Verkehrschaos kämpfen wir uns weiter Richtung Südindien. Hier rettet uns des Öfteren nur mehr ein Sprung in den Straßengraben davor, die Reise nicht als Kühlerfigur eines Indischen Überlandbusses zu beenden. Nach 27.145 km ist mit Kerala unser Ziel erreicht.
Reiseroute

2016

Panama City ist der Ausgangspunkt unserer Reise durch Zentralamerika. Auf der legendären Panamericana erreichen wir Costa Rica, wo auf der Halbinsel Osa die asphaltierten Straßen enden und das Abenteuer beginnt. Die Moskitoküste in Honduras wird ihrem unberechenbaren Ruf gerecht. Der Weg nach Guatemala wird zum riskanten Unternehmen und es geht nur mehr bei Ebbe am Ufer des Karibischen Meeres weiter. Es ist ein heißer Ritt, vorbei an gestrandeten Schmugglerschiffen entlang einer menschenleeren Küste. Ich hatte es mir definitiv einfacher vorgestellt. Endlich in Guatemala angekommen, besteigen wir den fast 4.000 m hohen Vulkan Acatenango. Ich möchte einen Ausbruch des Nachbarvulkans Fuego, übersetzt der Feuervulkan, festhalten. In Guatemalas alter Hauptstadt Antigua, erleben wir das spektakulärste Osterfest Zentralamerikas. In keinem anderen Ort in Zentralamerika wird die „Semana Santa“ so pompös inszeniert.

Die Zentralamerika Reise gibt es auch bereits auf DVD und kann im Onlineshop bestellt werden.

2017

Wir stehen auf der Isla Mujeres an der Pier und sehen erstmals den leicht angerosteten Kahn mit dem wir nach Kuba übersetzen sollen. Die Stahlratte ist für uns die einzige Möglichkeit das Motorrad nach Kuba zu bringen. Ich werde fürchterlich seekrank und übergebe mein Mittagessen den Fischen der Karibik. Renate hat eindeutig weniger Probleme. Noch heute prägen alte Amerikanische Luxusschlitten das Straßenbild. Aber auch in Kuba bleibt die Zeit nicht stehen. Auf vielen zentralen Plätzen gibt es öffentliche WLAN Hot­spots und in Havanna ist die Aufbruchsstimmung nicht zu übersehen. Man sollte sich beeilen um den morbiden Charme Havannas noch zu erleben. Zurück in Mexiko geht es von Cancun aus an die Pazifikküste. Vorbei an Acapulco nach Mazatlan. Hier setzten wir mit einer Fähre auf die Baja California über. Über 15.000 km sind wir schon ohne Probleme unterwegs, aber dann die erste Panne. Der Seitenständersensor ist defekt. Einfach kurzschließen ist bei der heutigen Elektronik nicht möglich. Alejandro, der lokale Fernsehmechaniker kann mir weiterhelfen. Er lötet mir einen 2,2 kilo Ohm Widerstand dazwischen und es geht weiter nach Mexiko City, dem Endziel der Reise.
Die Zentralamerika & Kuba Geschichte gibt es auf DVD und kann im Onlineshop bestellt werden.

2018

Es gibt sie noch, die unbekannte Welt tief im Herzen des schwarzen Kontinents. Mit einem Prototypen der neuen KTM 790 Adventure R starten wir im unbekannten, extrem faszinierenden Tschad . Der heiße Ritt durch die Zentralsahara wird belohnt durch atemberaubende Eindrücke. Auf schwierigen Schlammpisten geht´s in die Zentralafrikanische Republik zu den Waldelefanten und Flachlandgorillas im Dzanga-Sangha Nationalpark. Durch Kamerun, Nigeria und Westafrika geht es nach Senegal. Angekommen in Mauretanien muss die Sahara dann noch einmal durchquert werden, um das magische Chinguetti zu erreichen. Auf dem schnellsten Weg geht es weiter nach Erfoud in Marokko. Der 1.3.2019 ist der einzig fixe Termin auf der gesamten Reise, den ich einhalten muss. Hier wird Anfang März die neue KTM 790 Adventure erstmals der Weltpresse präsentiert. Ich bin Teil der Präsentation, sozusagen der Überraschungsgast, der aus der Wüste kommt. Es ist ein geiles Gefühl mit Offroad Stars wie Marc Coma, Sam Sunderland oder Chris Birch auf der Bühne zu stehen. Ein würdiger Abschluss einer spannenden Reise:

2021

Wegen der Coronapandemie waren längere Zeit keine Fernreisen möglich. 2021 starten wir eine Reise ins Ungewisse.
Was auf Kolumbiens Andenpisten beginnt, endet nach einem heißen Ritt durch das Amazonasgebiet an der Küste Brasiliens.
Mit Punta Gallinas auf La Guajira erreichen wir den nördlichsten Punkt des Südamerikanischen Festlandes. In Silvia tauchen wir ein in eine mystische Welt: Die farbenprächtigen Märkte der Guambiano Indianer bieten ein einzigartiges Erlebnis. Aber auch die Steinstatuen von San Agustín, die wichtigste archäologischen Fundstätte des Landes, sorgen als Zeugen einer längst vergangenen Kultur für faszinierende Momente.
Dann heißt es für kurze Zeit runter vom Sattel - denn die Weiterreise nach Manaus, dem legendären Herz des Amazonasregenwaldes, ist nur mehr mit dem Schiff möglich. Anschließend erwarten uns Gegenden in die sich nur selten ein Tourist verirrt: Guyana, Surinam und Französisch-Guyana. Hier geht´s über schlammige Pisten dann noch zum großen Staunen: Einerseits die archaische Welt der brütenden Meeresschildkröten in Surinam und andererseits der pittoreske Europäische Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana.
120 aufregende Tage später endet die Reise ins Ungewisse an der brasilianischen Atlantikküste.

2023

Meine 890 R ist READY FOR ADVENTURE.
Die Koffer und ein geölter Filter sind montiert, das Werkzeug und die Ersatzteile verstaut.
Ausgangspunkt dieser Afrikareise ist Windhoek-Namibia. Auf staubigen Pisten geht es in den Caprivi Zipfel und weiter nach Maun. Der Ausflug ins Okavangodelta ist das nicht gerade billige Highlight der Botswana-Etappe.
Über den Sani Pass geht es ins Königreich Lesotho. Hier gibt es auf 2.876 m nicht nur das höchst gelegene Pub Afrikas, Lesotho ist auch das einzige Land der Erde, wo das gesamte Staatsgebiet über 1000 Meter liegt.
Nach einem kurzen Abstecher an die Wild Coast Südafrikas geht es durch die Cederberge Richtung Norden und wieder zurück nach Namibia.
Hier darf natürlich ein Besuch von Sossusvlei nicht fehlen. Ich bin nicht zum ersten Mal hier, aber die grandiose Dünenlandschaft ist immer wieder beeindruckend.
Nach fast 8.700 km sind wir wieder retour in der Gravel Travel - Mountain Lodge in Windhoek. Ein kleines Service an der KTM, Kette schmieren und Luftfilterwaschen. Das Bike wird hier überwintern, erst im Frühjahr geht es weiter Richtung Ostafrika.