Kolumbien - Feuerland / 2004-2005

28.08.2006 Elixhausen

Die Vorbereitungsarbeiten für eine neue große Motorradexpedition durch Südamerika sind voll im Gange.
Eine neue KTM Adventure 990S steht schon in der Garage.
Der Kofferträger ist bereits montiert. Nagelneue Pirelli MT21 werden aufgezogen. Der große Alumotorschutz in Karbonoptik von KTM Sommer sieht nicht nur gut aus, sondern bietet auch Platz für Montiereisen etc. Dann werden noch Akrapovic Endtöpfe montiert, man sollte mich ja auch hören in
America del Sur.

08.09.2006 Mattighofen

Direkt in den heiligen Hallen von KTM wird die 990 Adventure für den Versand nach Caracas verpackt.
Das Abenteuer Südamerika kann beginnen

19.09.2006 Caracas Venezuela

Manana (morgen), das Wort aus meinem ohnehin beschränkten Spanisch-Wortschatz, das ich schon nicht mehr hören kann. Der Zoll am Flughafen raubt mir nicht nur die letzten Nerven, sondern reißt auch ein ordentliches Loch in meine Reisekassa. Aber Heute um 19.00 ist es geschafft! Alle Formalitäten sind erledigt.

I am on the road again.

26.09.2006 Maracaibo Venezuela

Venezuela, hier macht das Motorradfahren noch richtig Spaß. Kurvige, steinige Pisten entlang der Küste oder gut ausgebaute Fernstraßen im Landesinneren.
Und dazu ein einzigartiger Benzinpreis.
17,6 Liter kosten 1706 Bolivares, das sind 57 Cent, und entspricht sage und schreibe 3 Cent je Liter.

29.09.2006 Cartagena Kolumbien

Wassertemperatur 28 C. Kilometerlange Sandstrände die man mit dem Motorrad entlang brausen kann. Dazu eine traumhafte Altstadt mit unzähligen Bars, der richtig Ort um noch ein paar Tage an der Karibikküste Kolumbiens zu relaxen bevor das Abenteuer Südamerika so richtig beginnt.

02.10.2006 Mompos Kolumbien

Der nächtliche Regen hat die Piste von Mompos nach El Banco ziemlich aufgeweicht. Die wenigen LKW haben tiefe Spurrillen in die schlammige Piste gegraben. Da habe ich wenigstens meine groben Pirelli MT 21 nicht umsonst montiert. Brücken gibt es auch keine mehr hier, drei mal wird der Rio Magdalena mit einem Boot überquert.

05.10.2006 Bogota Kolumbien

Bogota hat gleich viel Einwohner wie ganz Österreich, 8 Millionen. Und ist angeblich eine der gefährlichsten Städte Südamerikas. Habe davon allerdings noch nichts bemerkt, nur der Straßenverkehr, der ist wirklich mörderisch

11.10.2006 La Linea Kolumbien

Eine der wichtigsten Passstraße Kolumbiens führt auf 3200 m hinauf. Ins Reich der Balineros - die ,,Kugellagerer'' So genannt nach ihren selbstgezimmerten Karren, die aus ein paar Bretten und den mit Autoreifen überzogenen Kugellagern bestehen. Mit bis zu 80 km/h rasen die für die LKWs so wichtigen Pannenfahrer die kurvige Straße hinunter.

20.10.2006 Limoncocha Ecuador

Das Fischen nicht zu meinen Stärken zählt habe ich schon gewusst. Nur dass nach einer Stunde erst 3 mickrige Piranhas angebissen und mir 20 andere den Köder weggefressen haben ist schon erschreckend. Aber es gibt ja Ronaldo den Profifischer. Er hat mit dem Speer eine Prachtkerl erwischt und das Abendessen ist gesichert.

23.10.2006 Quito Ecuador

In Mariscal in Quito treffe ich in einer Stunde mehr Touristen als in Kolumbien in 3 Wochen. Eine Reiseagentur neben der anderen, haufenweise Internetcafes und dazu unzählige Bars und Restaurants wo ich mein Geld loswerden kann.

29.10.2006 Galapagos Ecuador

Renate ist in Quito angekommen und gemeinsam geht es auf die Galapagos Inseln. Schnorcheln mit Seelöwen, Schildkröten und Haien. Leguane zum Angreifen nahe. Die Galapagos-Inseln, ein kleines Paradies. Daran kann auch, eine defekte Klimaanlage am Schiff und ein idiotischer Guide Namens Andreas, wegen dem wir unseren Rückflug nach Quito verpassen, nichts ändern

03.11.2006 Banos Ecuador

Am 16. August 2006 ist der 5023 Meter hohe Vulkan Tungurahua zum letzten mal ausgebrochen, hat Dörfer und Straßen zerstört. Auf einer offiziell gesperrten, nur schlecht befahrbaren Piste kommen wir dennoch ziemlich nahe. Der Blick auf den rauchenden Gipfel ist faszinierend und bedrohlich zugleich.

08.11.2006 Gareno Ecuador

Die Gareno Lodge liegt als einzige im noch intakten Regenwald innerhalb des Reservats der Huaorani Indianer. Da kann es schon vorkommen, dass einem beim Gang zum Essen eine Vogelspinne oder eine Boa über den Weg läuft. Auch ist die Chance sehr hoch einen Adler, oder den seltenen Rufus Potoo vor die Linse zu bekommen.
Infos unter: www.guaponi.com

16.11.2006 Huaraz Peru

Es geht in die eisigen Höhen der Cordillera Blanca. 4737 m ist der Llanganuco Pass hoch, da wird die Luft schon relativ dünn. Bisher sicher eine der schönsten Etappen der gesamten Reise

24.11.2006 Machupicchu Peru

Die Anfahrt war abenteuerlich. Schlammige Piste, senkrechte Felswände und eine Hängebrücke die eigentlich nur für Fußgänger gebaut war. Die letzten 10 Kilometer, von der Station Hydro Electrica bis nach Aguas Calientes, mussten dann aber auch wir mit dem Zug fahren.

01.12.2006 Titicacasee Peru

Mit dem Titicacasee ist das letzte Ziel in Peru erreicht. Er ist 13 mal größer als der Bodensee liegt auf 3810 m und ist der höchstgelegene schiffbare See der Erde.

05.12.2006 Chacaltaya Bolivien

Auf 5.300 Meter liegt der höchste Schilift der Erde. Aber mit Schifahren wird es leider nichts. Der Gletscher ist bis auf 2 kleine Flecken geschmolzen. 1990 habe ich hier noch meine Schwünge in den Schnee gezogen.

09.12.2006 Potosi Bolivien

4 Stunden, zum Teil auf allen Vieren, durch die Mine Candelaria zu kriechen, ist wahrlich kein Spass. Gibt aber einen hautnahen Einblick in das Leben der Mineros im Cerro Rico. Wir waren heilfroh danach wieder an der frischen Luft zu sein und nicht unseren Lebensunterhalt in der Mine verdienen zu müssen.

15.12.2006 Uturunku Bolivien

Die Luft ist ziemlich dünn hier oben am Uturunku. Mit 5796 Metern der wahrscheinlich höchste anfahrbare Punkt unserer Erde. Nicht nur ich bin auf der extrem schlechten Piste ziemlich außer Atem gekommen, auch von den 100 PS der 990 Adventure ist nichts mehr zu spüren.

22.12.2006 Santiago Chile

Es weihnachtet bereits sehr. Baertige Weihnachtsmaenner auf den Straßen und in den riesigen Einkaufszentren ist wie ueberall der Kaufrausch ausgebrochen. Aber es gibt keine Geschenke für Renate sondern ein Service für die 990 Adventure bei KTM Chile.

29.12.2006 Puerto Montt Chile

Regenwetter und eisiger Wind, Patagonien empfängt uns mit dem dafür bekannten schlechten Wetter. Da schmeckt die heiße Fischsuppe im Hafenlokal dann umso besser.

06.01.2007 Cochrane Chile

Carretera Austral, die Straße in die Einsamkeit. Eine gute Schotterpiste führt in den dünn besiedelten Süden Chiles.



15.01.2007 El Chalten Argentinien

Nachdem sich der Fitz Roy hinter einer Wolkendecke versteckte, hatten wir beim Cerro Torre mehr Glück. Bei Prachtwetter steht er groß und mächtig vor uns. Hut ab vor denen, die da hinaufklettern.

17.01.2007 Ushuaia Argentinien

Leichtes Schneetreiben, starker Wind und eisige Kälte sind wahrlich kein Spaß, aber es sind ja nur mehr wenige Kilometer bis nach Ushuaia. Nach 21.736 km quer durch Südamerika stehen wir am südlichsten Punkt der Routa 3, hier geht es dann nur mehr mit dem Schiff in die Antarktis weiter. Und der Wettergott meint es gut mit uns, für das obligatorische Foto am Ende der Welt, scheint für wenige Augenblicke sogar die Sonne

22.01.2007 Routa 3 Argentinien

Die 3.200 km von Ushuaia nach Buenos Aires auf der Routa 3 sind wahrlich kein Spaß. Ein ödes Asphaltband bis zum Horizont, dazu starker böiger Wind.

27.01.2007 Buenos Aires Argentinien

Saftige Steaks, ausgezeichneter Rotwein. Mit anderen Worten, wir lassen es uns echt gut gehen. Haben wir uns nach 25.000 km ja auch redlich verdient

01.02.2007 El Palmera Argentinien

Die Schotterpisten im Nationalpark El Palmera am Rio Uruguay sind eine willkommene Abwechslung zur Bolzerei auf den endlosen Asphaltstraßen.

04.02.2007 Iguazu Brasilien

Von den unzaehligen Wasserfaellen im Nationalpark von Iguazu ist der ,,Garganta del Diablo'' die Teufelsschlucht sicher der beeindruckendste.

11.02.2007 Trindade Brasilien

Um 7.30 aufstehen und als Erster in die glasklaren Fluten springen, im Schatten einer Palme sitzen und einen Caipirinha schlürfen. Trindade ein kleines Paradies, in dem wir einige Tage bleiben werden.

17.02.2007 Rio de Janeiro Brasilien

Copacabana, das Ziel ist erreicht.

153 Tage, 28.838 km, 2.097 Liter Benzin, 5 Hinterreifen, 4 Vorderreifen, 1 Reifenschaden, 10.000 Bilder, 13 Stunden Videomaterial. Das sind nur die statistischen Daten einer faszinierenden Reise, die unzähligen Erlebnisse und Eindrücke kann man nicht in Zahlen fassen.